Die Tagschmetterlinge Oberbayerns: Edelfalter 5 (Augenfalter 2)


Großes Ochsenauge, Männchen
Inhausermoos (DAH), 13.07.1999
 

Maniola jurtina (Großes Ochsenauge)

Wird von S nach N häufiger. Vom Alpenraum abgesehen (obere Höhengrenze bereits bei etwa 1000m) überall eine der häufigeren Arten, ähnlich dem Schachbrett jedoch im östlichen Oberbayern auffallend selten geworden. Fehlt dort über weite Strecken gänzlich , z.B. um Taufkirchen (M-L), Grafing (EBE), Rosenheim (RO), Wasserburg am Inn (RO), Oberneukirchen (MÜ) und Traunreut (TS). Im Unterbayerischen Hügelland dagegen noch in weitester Verbreitung. Fliegt Juni - August, erscheint aber im Alpenvorland wie der Schornsteinfeger etwa 2 Wochen früher als auf den Schotterplatten. Im Hochsommer 1989 zu Tausenden auf Schafweiden am Mallertshofer Holz bei Eching, 1994 überaus zahlreich im Freisinger Moos. Eifriger Blütenbesucher, sehr gerne z.B. an Kratzdisteln (Cirsium arvense, C. palustre). 

Ähnliche Art: Kleines Ochsenauge

Flugzeit:

01.06. (2002)

10.09. (1997)

Höhenverbreitung:

 

1548

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

215

28

44

56

41

25

Rang:

17  (46/30/18/7/1)



Verbreitung vom Großen Ochsenauge in Oberbayern

 

 

 

 

 
 
Männchen vom Großen Ochsenauge
Isarauen bei Fischerhäuser (M-L), 23.07.2006


Großes Ochsenauge, Raupe
Gaden, Freisinger Buckel (ED), 07.06.1998 


Großes Ochsenauge, Paarung (Weibchen oben)
Rohrenfeld, Donauauen (ND), 08.07.1994


Großes Ochsenauge, Männchen
Ismaninger Moos (M-L), 16.07.1999

 


Kleines Ochsenauge (Hyponephele lycaon), Weibchen
Steinfeld (Niederösterreich), 28.08.1997

 

Hyponephele lycaon (Kleines Ochsenauge)

In Oberbayern ausgestorben, offenbar durch Zerstörung und Schwund seines Lebensraumes. Einst sehr lokal auf Heideflächen der nördlichen Münchener Schotterebene, zuletzt am 05.07.1962 auf der Garchinger Heide von Eisenberger nachgewiesen. 

RL D: 2    RL By: 0 (Av/A: -)


Schornsteinfeger
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 23.06.1994

Aphantopus hyperantus (Schornsteinfeger)

Im Flachland eine der häufigsten Arten, dort in weitester Verbreitung, im Alpenraum nur lokal v.a. in den Tallagen (obere Höhengrenze gewöhnlich bereits bei etwa 1000m). Flugzeit Mitte Juni bis Anfang August, im Alpenvorland etwa 2 Wochen früher als auf den niedriger gelegenen Schotterplatten. Eifriger Blütenbesucher, saugt sehr gerne am Jakobs-Kreuzkraut, Weidenblättrigem Ochsenauge, Dost, Thymian etc

Flugzeit:

07.06. (2003)

23.08. (1996)

Höhenverbreitung:

 

1400

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

284

32

93

80

44

23

 

Rang:

4  (37/4/3/5/4)



Schornsteinfeger
Oberschleißheim, Mallertshofer Holz (M-L), 25.07.1992


Aphantopus hyperantus, Paarung (unten Männchen)
München, Schwarzhölzl (M), 24.07.1997

 

 

 


Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL)
Lebensraum des Großen Wiesenvögelchens und 
zahlreicher weiterer moorbewohnender Tagfalterarten


Coenonympha tullia
Sindelsbachfilz (WM), 05.07.1993


Bucher Moor (AÖ), Wollgrasblühaspekt Ende Mai, 
dort ein heute völlig isoliertes Vorkommen
des Großen Wiesenvögelchens

 


Großes Wiesenvögelchen
Bad Tölz, Ellbachmoor (TÖL), 13.06.1999

Coenonympha tullia (Großes Wiesenvögelchen)

Oberbayernweit stark rückläufig. Regional im oberbayerischen Voralpenland noch recht häufig, so in den moorreichen Gegenden des Ammer-Loisach-Hügellandes. Im nördlichen und östlichen Voralpinen Hügel- und Moorland dagegen nur noch wenige, verinselte Vorkommen. Auf den Schotterplatten und im Unterbayerischen Hügelland aktuell nur noch zwei (Relikt-)Populationen, vollkommen isoliert in einem Quellmoor bei Altötting (individuenstarkes Vorkommen, vorbildliche Pflege durch den Landschaftspflegeverband) und im Viehlassmoos bei Gaden (ED), dort infolge weitgehender Nutzungsauflassung im Aussterben begriffen. Lokal auch in Talvermoorungen im Alpenraum, obere Höhengrenze bei etwa 900m. Bewohnt Hoch- und Zwischenmoore sowie wollgrasreiche Kleinseggenrieder. Flugzeit im Juni und Juli. Blütenbesuche sind eher selten und wurden an Flockenblumen, Weidenblättrigem Alant, Arnika, Großem Wiesenknopf und Sumpf-Blutauge beobachtet.

RL D: 2    RL By: 2 (T/S: 1, Av/A: 3)

Ähnliche Art: Rostbraunes Wiesenvögelchen, diese oberseits dunkler und mit weniger weißlichen Flecken auf der Unterseite, v.a. am Vorderflügel. Unterschiedliche Lebensraumansprüche, daher wenige Überschneidungen.

Flugzeit:

01.06 (2000)

18.08. (1995)

Höhenverbreitung:

 

850

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

42

5

35

2

 

 

Rang:

70  (-/39/-/-/-)


Verbreitung von Coenonympha tullia in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)

 

 
Kleines Wiesenvögelchen
Oberschleißheim, Hochmuttinger Heide (M-L), 13.08.2006


Coenonympha pamphilus (Kleines Wiesenvögelchen)

Weit verbreitet, in allen Naturräumen eine der häufigsten Arten, obere Höhengrenze bei etwa 1700m. Regional fehlend, so z.B. um Wasserburg / Inn und Rosenheim (RO). Zwei Generationen, im Mai / Juni und wieder im August. Besucht eher selten Blüten, u.a. Margeriten, Rainfarn und Thymian.

Flugzeit:

30.04. (2003)

30.09. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1700

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

228

46

46

65

35

22

Rang:

14  (16/26/16/10/5)

 


Kleines Wiesenvögelchen
Gaden, Freisinger Buckel (ED), 07.06.1998

 

 

 

  

 


Perlgrasfalter (Coenonympha arcania)
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 28.06.1996


Lebensraum des Perlgrasfalters
Berglwald bei Oberschleißheim (M-L)


Verbreitung von Coenonympha arcania in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)

 


Coenonympha arcania
Gungoldinger Wacholderheide (EI), 20.05.1990
 

Coenonympha arcania (Weißbindiges Wiesenvögelchen)

Auch Perlgrasfalter genannt. Verbreitungsschwerpunkt im Alpenraum (bis zur Waldgrenze), dort eine der häufigeren Arten. Außerhalb der Alpen nur lokal häufiger, z.B. in Flussauen und in den Wäldern zwischen Herrsching und  Starnberg sowie um Oberschleißheim (vor allem ehemals waldweidegeprägte Gebiete). Im Donau-Isar-Hügelland deutlich rückläufig, auch diese Art findet infolge der heutigen intensiven Landnutzung dort kaum noch geeigneten Lebensraum vor. Dagegen in den Wäldern auf den östlichen Schotterplatten weiter verbreitet, z.B. in den Wäldern um Isen. Fehlt im Alpenvorland weitgehend.  Flugzeit Juni / Juli. Blütenbesuche sind eher selten und beschränken sich weitgehend auf Brombeere und Thymian.

RL D: V    RL By: V (T/S und Av/A: 3)

Flugzeit:

20.05. (1990)

11.08. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1700

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

 

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

137

50

16

40

6

11

Rang:

28  (9/-/31/-/26)

 


Coenonympha gardetta
Wildgerlostal (Land Salzburg), 10.07.2006

Coenonympha gardetta (Alpen-Wiesenvögelchen)

Sehr lokal im Alpenraum, offensichtlich beschränkt auf das westliche Ammergebirge (Fortsetzung in Schwaben) und die Berchtesgadener Alpen, aktuell (2005) im Wimbachtal auf Schuttfluren zwischen 900 und 1300m und am Scheinbergjoch bei Linderhof (1700m) gefunden. Fehlt im Karwendel und Wettersteingebirge. Flugzeit Mitte Juni bis Mitte August. 

RL D: R    RL By: R

 

 

 

Geröllfluren am Wimbachschloß, 900m NN 
Wimbachtal (BGL), Juni 2005
Lebensraum des Alpen-Wiesenvögelchens


Alpen-Wiesenvögelchen (Coenonympha gardetta)
Villnösstal, Zamser Alm (Südtirol), 26.08.1999  

 

 



Isar bei Vorderriss
Lebensraum des Rostbraunen Wiesenvögelchen, 
des weiteren u.a. Argus-Bläuling und Roter Würfel-Dickkopf


Coenonympha glycerion
Kallmünz, Stadelberg (Oberpfalz), 17.07.1996

 

 



Rostbraunes Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion) an Bergklee
(mit lauernder Krabbenspinne)
Erling-Andechs, Obere Weiherwiesen (STA), 18.06.1992
 

Coenonympha glycerion (Rostbraunes Wiesenvögelchen)

Mit Ausnahme des Fränkischen Jura in ganz Oberbayern stark rückläufig, auf den Schotterplatten und im Voralpinen Hügel- und Moorland an vielen früheren Fundorten (u.a. Dachauer Moos, Stadtgebiet München, Mangfalltal, Taubenberg, Hausham, Miesbach, Geitau) nicht mehr gefunden. Aus dem Unterbayerischen Hügelland abseits der Donau und generell im östlichen Oberbayern fast völlig verschwunden, dort inzwischen völlig isoliert z.B. auf der Alzbrenne bei Tacherting (TS). Im Jura dagegen auf Heideflächen eine der Standardarten. Im oberbayerischen Alpenraum weitgehend fehlend und nur lokal in den Tallagen. 
Lebensraum sind Kalkmagerrasen (Talflankenheiden, Flussschotterheiden, Moränenhänge), in den Moorgebieten auch relativ trockene Pfeifengraswiesen und Torfschwingelrasen, im Alpenraum Flussschotterheiden und Wiesmahdhänge (bis etwa 900m). Blütenbesuche sind eher selten, weiß blühende Pflanzen werden bevorzugt, u.a. Berg-Klee, Margeriten, Kalk-Simsenlilie, daneben Thymian und  Skabiosen-Flockenblume.

RL D: 3    RL By: V (T/S und Av/A: 3) 
Einstufung für T/S m.E. unzutreffend, müsste 2 lauten

Flugzeit:

03.06. (1998)

22.08. (1996)

Höhenverbreitung:

 

1080

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

82

13

15

16

2

22

Rang:

55  (-/-/-/-/5)

 

 

 


Wald-Wiesenvögelchen
Erling-Andechs (STA), 19.06.1999


Coenonympha hero (Wald-Wiesenvögelchen)

Ein europaweit bedeutsamer Verbreitungsschwerpunkt des Wald-Wiesenvögelchens liegt im oberbayerischen Alpenvorland. Dort zwischen Lech und Inn nicht selten. Im Bereich der Schotterplatten vom Aussterben bedroht (letzte akut bedrohte Reliktpopulationen auf der Münchener Ebene im Kreuzlinger Forst, Forstenrieder Park, Isarauen bei Fischerhäuser und Freisinger Moos. Gänzlich isoliert auch noch lokal in den Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt. Nicht mehr bestätigt werden konnten u.a. die Fundorte Schleißheim, Dachauer Moos (Schwarzhölzl), Isarauen bei Freising, Neuhaus am Schliersee und Leitzachtal. Fehlt im Alpenraum und im östlichen Oberbayern.
Ursprünglich insbesondere in lichten Flussauen beheimatet. Aufgrund der forstwirtschaftlich geförderten dichteren Bestockung der Wälder und der "ungebremsten" Sukzession, bedingt durch Flussbaumaßnahmen, an der Isar durch Sylvensteinspeicher und Tölzer Stausee, sind die Vorkommen dort wie auch bei Lopinga achine inzwischen weitgehend erloschen. Entsprechend finden sich die meisten aktuellen Vorkommen auf Pfeifengraswiesen in den Niedermooren. Dabei handelt es sich vorzugsweise um bultige und mit Faulbaum verbuschte Brachebestände, zumeist mit dichter Streufilzauflage (z.B. Ergertshauser Moor). Regelmäßige Streuwiesenmahd schadet dem Wald-Wiesenvögelchen offensichtlich. Obere Höhengrenze bereits bei etwa 750m. Flugzeit im Juni. Blütenbesuche sind sehr selten, bisher 2x an der Kugeligen Teufelskralle und 1x an der Kalk-Simsenlilie beobachtet.
Aktuelle Beobachtungen (2005) aus der Umgebung von Königsdorf (TÖL) und dem Waldgebiet nördlich Bruckmühl (RO). Letzteres wurde durch Sturmschäden teilweise völlig verwüstet, wovon nicht nur das Wald-Wiesenvögelchen stark profitiert.

RL D: 1    RL By: 2 (T/S: 1)

Flugzeit:

24.05. (2000)

02.07. (1995)

Höhenverbreitung:

 

730

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

36

 

30

5

1

 

Rang:

78  (-/46/-/-/-)


Idealer Lebensraum für Coenonympha hero:
mit Faulbaum locker verbuschte Pfeifengraswiese 
im Ergertshauser Moor (TÖL), Juni 1999

 

 


Wolfratshausen, Pupplinger Au (TÖL), Juni 1999
Sehr orchideenreicher lichter Schneeheide-Kiefernwald. Infolge mangelnder Pflege weitgehend mit Wacholder zugewachsen. Lebensraum von u.a. Waldwiesenvögelchen und Gelbringfalter, des weiteren Goldener Scheckenfalter, Blaukernauge und Silber-Bläuling.  Gutes Beispiel dafür, dass bloße Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet den Erhalt einer Artengemeinschaft nicht sichern kann. Pflegemassnahmen, am günstigsten durch Schaf- und Ziegenbeweidung, wären längst überfällig, um diesen einzigartigen und europaweit bedeutsamen Lebensraum langfristig zu erhalten (durch den Bau des Sylvensteinspeichers und des Tölzer Staussees wurden die unterhalb fliegende Flusslandschaft an der Isar schwer geschädigt) !


Verbreitung von Coenonympha hero in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)


Isarauen bei Fischerhäuser (M-L), 
durch Aufforstung von Lichtungen stark bedrohtes (Rest-) Vorkommen des Wald-Wiesenvögelchens, dort in Gesellschaft des Mohrenfalters Erebia aethiops, des Blaukernauges, verschiedener Zipfelfalter (Satyrium spini, Satyrium pruni) und einiger Perlmuttfalter (u.a. Argynnis adippe, Boloria euphrosyne, Boloria dia, Brenthis ino) usw
2006 massive Populationsschädigungen durch völlig unsinnige Mulchmahd
der Stromleitungstrasse Anfang Juli.

 


Moor-Wiesenvögelchen (Coenonympha oedippus), Weibchen, 19.07.1996 

 

Coenonympha oedippus (Moor-Wiesenvögelchen)

Europaweit eine der seltensten Tagfalterarten. Sehr lokale Vorkommen in Moorgebieten der Münchener Schotterebene (Dachauer und Erdinger Moos), durch weitgehende Zerstörung der Moore zwischen 1900 und 1960 erloschen.

RL D: 0    RL By: 0

 


Waldbrettspiel
Ingolstadt, Donauauen (IN), 02.05.1993
 

Pararge aegeria (Waldbrettspiel)

Anspruchslose Waldart. Dementsprechend in weitester Verbreitung und in allen Naturräumen eine der häufigsten Tagfalterarten. Zwei Generationen pro Jahr, im Mai und wieder im August. Besucht sehr selten Blüten, je 1x an Löwenzahn und Dost beobachtet.

Flugzeit:

03.04. (2002)

21.09. (1993)

Höhenverbreitung:

 

1650

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

213

47

47

54

36

11

Rang:

18  (13/25/19/9/26)

 


Waldbrettspiel
Oberschleißheim, Korbinianiwald (M-L), 24.07.1992


Pararge aegeria
Kerschlacher Forst (WM), 07.06.1992



Mauerfuchs
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 22.04.2007


Mauerfuchs (Lasiommata megera)
Unteres Altmühltal, Essing (Niederbayern), 08.05.1990


Mauerfuchs
Gungoldinger Heide (EI), 25.07.1992

 

Lasiommata megera (Mauerfuchs)

I
n der südlichen Frankenalb nicht selten. Ansonsten keine eigenen Beobachtungen. Besiedelt (beweidete, geröllreiche) Kalkmagerrasen und Felsfluren. Zwei Generationen pro Jahr, im Mai und wieder im August. Saugt gerne an Acker-Witwenblumen und gelben Korbblütlern. Aktuelle Beobachtungen (2005) von einer Bahnböschung bei Neuburg / Donau (ND) und bei Kösching (EI).

Flugzeit:

01.05. (1990)

11.08. (1990)

Höhenverbreitung:

 

530

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

12

 

 

 

 

11

Rang:

100  (-/-/-/-/26)


Felsdurchsetzte Schafweide bei Oberdolling (EI), Mai 2005
hier fühlt sich der Mauerfuchs wohl

 

 


Braunauge, Männchen (mit Schnecke)
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 27.06.1999
 

Lasiommata maera (Braunauge)

Im Alpenraum mit die häufigste Tagfalterart. Ansonsten ähnlich wie der Gelbringfalter und das Wald-Wiesenvögelchen einst v.a. in den Flussauen bzw. in durch Beweidung aufgelichteten Wäldern weiter verbreitet. Durch Verschwinden dieser in manchen Landkreisen (z.B. Starnberg und München) weit verbreiteten Nutzungsform bei gleichzeitigem Verlust lichter Auen durch Flussbaumaßnahmen und Waldverdichtungen wurde auch diese Art im Alpenvorland deutlich seltener. Durch das Aussterben der Art im Isartal  sowie in den Wäldern südlich Münchens inzwischen vollkommen isoliert in den Eichen-Kiefernwäldern nördlich Münchens (dort noch häufig). Flugzeit Juni / Juli. 
Die Falter saugen sehr gerne an Kratzdisteln, Knautien, Natternkopf, Rotklee, Habichtskräuter und Weidenblättrigem Ochsenauge.

RL D: V    RL By: V (T/S: 2, Av: 3 A: n)

Ähnliche Art: Kleines Braunauge, dieses kleiner, hat mehr Orange auf der Oberseite, v.a. beim Männchen und eine deutliche dunkle Linie in der Diskalregion der Hinterflügel-Oberseite.

Flugzeit:

05.06. (2000)

30.08. (2000)

Höhenverbreitung:

475

1800

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

82

63

12

5

 

1

Rang:

51  (2/-/-/-/-)


Verbreitung des Braunauges in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)

 

 



Braunauge, Weibchen
Oberschleißheim, Schweizerholz (M-L), 20.07.1987


Braunauge (Lasiommata maera)
Oberschleißheim, Schweizerholz (M-L), 16.06.1999


Braunauge, Ei
Karkopf (RO), 30.07.1998


Karkopf (RO), im felsigen Bereich Eiablage eines Braunauge-Weibchens

 



Kleines Braunauge (oben / unten)
Schnalstal, Oberperfl (Südtirol), 28.05.1997




Wimbachtal (BGL), Juni 2005
Lebensraum des Kleinen Braunauges

 



Lasiommata petropolitana
Ehrwalder Alm, 1500m (Nordtirol), 19.05.2007

Lasiommata petropolitana (Kleines Braunauge)

Im Alpenraum häufig, mit Vorliebe im Bereich südseitiger Felsfluren und im Randbereich von Geröllfluren. Im Alpenvorland verschollen, dort verlief die Nachsuche an den ehemaligen Fundorten Andechs und Herrsching, Pupplinger Au bei Wolfratshausen (zuletzt 1948) sowie im Isartal und Mangfalltal erfolglos.
Flugzeit Ende April bis Anfang Juli, je nach Höhe, stets deutlich vor dem (größeren) Braunauge. Blütenbesuche an Kugeliger Teufelskralle, Thymian, Mehl-Primel, Alpen-Steinquendel und gelben Korbblütlern.

RL D: R    RL By: R (T/S: 0)

Flugzeit:

29.04. (2004)

08.07. (1995)

Höhenverbreitung:

720

1883

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

33

33

 

 

 

 

Rang:

79  (37/-/-/-/-)



Gelbringfalter (Lopinga achine)
Eching, Mallertshofer Holz (FS), 12.06.1999


Lopinga achine (Gelbringfalter)

Außerhalb der Alpen stark rückläufig und vom Aussterben bedroht. Völlig isoliert in lichten, ehemals beweideten Eichen-Kiefernwäldern nördlich Münchens (um Oberschleißheim), in den Isarauen bei Wolfratshausen (ob noch ?) und in ehemals beweideten Waldgebieten, wie z.B. der Grasleitener Moorlandschaft. In den Isarauen nördlich Münchens (etwa seit 1980) verschollen, ebenso u.a. bei München-Allach, Planegg, München-Trudering und Andechs aktuell nicht mehr bestätigt.
Im Alpenraum lokal verbreitet, insbesondere im Loisach- und Isartal, Schwerpunkt im Garmischer Becken und bei Vorderriss, dort an manchen Tagen in großer Anzahl. Des weiteren im Inntal bei Oberaudorf und im Berchtesgadener Land. Der Gelbringfalter fehlt offensichtlich zwischen Isar und Inn (keinerlei Nachweise z.B. aus dem Weißachtal). 
Er besiedelt lichte Waldbereiche an den Hängen und in den Flussauen, zumeist aktuell oder ehemals beweidet. Obere Höhengrenze bei etwa 1100m, ein Einzeltier an einem Südhang oberhalb von Garmisch-Partenkirchen noch auf etwa 1600m angetroffen. Flugzeit Mitte Juni bis Mitte Juli. Die Falter saugen gerne an feuchtem Moos und Kot, spät abends konnten sie auch mehrfach beim Blütenbesuch an Liguster und Brombeere angetroffen werden sowie in Anzahl an verfaulendem Brot. Im Gegensatz zu anderen Tagfaltern sind sie abends noch gut nachweisbar, im Extremfall bis 21.00 Uhr, wenn das sonstige Tagfalterleben seit über 1 Stunde erloschen ist.
Nördlich Münchens 1989-1992 noch sehr zahlreich im Schweizerholz bei Oberschleißheim, dort seit 1994 nicht mehr gefunden (lichte, augenscheinlich geeignete Waldbereiche sind dort jedoch nach wie vor ausreichend vorhanden !). Aktuelle Beobachtungen (2004 und 2005) aus dem Isartal zwischen Wallgau und Vorderriß (GAP / TÖL), dem Inntal bei Oberaudorf (RO) und vom Tal der Tiroler Achen bei Schleching und Marquartstein (TS) sowie bei Reit im Winkl (TS). Stark rückläufig, an den außeralpinen Flugstellen nach wie vor durch forstwirtschaftliche Maßnahmen , v.a. Waldverdichtungen, im Fortbestand bedroht. 

Anzahl der Fundorte: 35 
Begleitarten: Ochlodes venatus (30), Boloria euphrosyne (25), Coenonympha arcania (23), Lasiommata maera (20), Carterocephalus palaemon (20), Anthocharis cardamines (19), Melitaea athalia (18), Gonepteryx rhamni (17), Erynnis tages (17), Aporia crataegi (15), Nymphalis io (15), Leptidea sinapis (14), Melitaea diamina (14), Plebeius argus (14), Polyommatus bellargus (14), Vanessa cardui (13), Erebia oeme (13), Maculinea arion (13), Parage aegeria (12) und Cupido minimus (12).


RL D: 1   RL By: 2 (T/S und Av: 1)

Flugzeit:

05.06. (2000)

30.07. (1995)

Höhenverbreitung:

 

1100

Verbreitung:

Anz. MTB-Qu.

Ges

BA

AV

SP

UH

FA

27

21

3

3

 

 

Rang:

86


Verbreitung des Gelbringfalters in Oberbayern (rot: eigene Beobachtungen)


Gelbringfalter
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 03.06.2007

 

 


Lopinga achine
Oberschleißheim, Berglwald (M-L), 15.06.1997


Eching, Mallertshofer Holz (FS), Juni 2002
lichter Kiefernwald, Lebensraum des Gelbringfalters, 
an weiteren Arten kommen u.a. vor: Braunauge, Feuriger Perlmuttfalter, 
Mädesüß- und Sumpfwiesen-Perlmuttfalter sowie der Mondfleck-Bürstenspinner


Lichte Kiefernwaldbestände im Berglwald bei Oberschleissheim (M-L), 
Juni 1994. Im Unterwuchs u.a. Färbermeister, Echtes Mädesüss, Schwalbenwurz und Edelgamander. Eiablagehabitat des Gelbringfalters. 
Eines der artenreichsten Gebiete für Tagschmetterlinge in Oberbayern
 (über 50 Arten). An weiteren Arten kommen vor: 
8 Perlmuttfalterarten (u.a. Argynnis adippe, Boloria selene, Boloria dia und Brenthis ino), Perlgrasfalter, Braunauge, 6 Zipfelfalterarten (u.a. Callophrys rubi und Satyrium ilicis) sowie die Widderchenarten Zygaena loti und Zygaena ephialtes.


Lopinga achine
Vorderriss, Obere isar (TÖL), 28.06.1995


Stark aufgelichtete Hangwälder an der Oberen Isar (TÖL), Juni 1995
hier hat nicht nur der Gelbringfalter noch seine Freude

 

Bläulinge 1