| 
      
  Großer Schillerfalter (Apatura
      iris)
 Brecherspitz (MB), 08.07.2003
 
       
 
   Großer
      Schillerfalter, Männchen an "Batz"
 Leithagebirge (Österreich), 27.06.1992
 
 | 
      
       Großer Schillerfalter (Apatura
      iris), Männchen
 Garching, Isarauen (M-L), 01.07.1989
 
 Apatura iris
      (Großer Schillerfalter)Weit verbreitet, Schwerpunkt in den Auwäldern
      entlang der Alpenflüsse und der Donau sowie in den Wäldern im mittleren
      Alpenvorland. Falter beim "Hilltopping"
      im Gebirgsbereich noch bis in 1700m Höhe (Brauneck, Brecherspitz)
      beobachtet. Die Falter sind zumeist in den Baumkronen unterwegs und sitzen
      an luftfeuchten Tagen gerne vormittags auf Waldwegen, wo sie Mineralstoffe zu
      sich nehmen. Erste Männchen Mitte/Ende Juni, letzte Weibchen Anfang
      August.
 Eiablagebeobachtungen vom 19.07.1998 an die Blattoberseiten von
      Salweide (Perlacher Forst, Waldsaum in SO-exposition, nachmittags
      beschattet),
      Raupenfunde ebendort am 10.10.2004 (mit Gabriel Hermann und Roland Steiner)
      und 28.05 2005 (mit Annette v. Scholley-Pfab).
 
 RL D: V     RL By: V
 
 Ähnliche Art: Kleiner Schillerfalter. Unterschiede: A. iris hat in der 
      Hinterflügeloberseite eine zahnartige Ausbuchtung in der weißen Binde; 
      Unterseite
 
        
          
            | Flugzeit: |  11.06.
              (1993) | -  |  05.08.
              (1995) |  
            | Höhenverbreitung: |   | -  | 1753 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 58 | 8
                       | 11
                       | 28
                       | 4
                       | 2
                       |  |  
            | Rang: | 61  (-/-/39/-/-) |   
      
 
 | 
  
    |  
        Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia),
      Rotschillerform, Männchen
 Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
 
 Apatura ilia (Kleiner Schillerfalter)Weit verbreitet, wärmeliebender als 
      Apatura iris, Schwerpunkt in Au- und Moorwäldern der
      Inn-Isar-Schotterplatten und des Alpenvorlandes. Fehlt in den höheren
      Lagen des Alpenvorlandes und im Alpenraum weitgehend, obere Höhengrenze
      bereits bei etwa 700m.
      Raupenfunde auf Zitterpappel vom 31.05.1992 an einem südostexponierten
      Waldrand im Kirchseegebiet, 700m (mit Stefan Lewandowski)
      und am 10.10.2004 im Fußbergmoos bei Maisach (mit Gabriel Hermann
      und Roland Steiner).
 Die Falter ernähren sich von z.B. Fuchs- und Hundekot, Pferdeäpfel,
      Kadavern sowie aus Mülleimern, Blütenbesuche wurden 2x an
      Riesenbärenklau beobachtet.
 Ein Männchen konnte sich nicht mehr vom Steckerlfisch trennen (Garching, 
      Mühlenpark, Sommer 2006).
 Aktuelle Beobachtungen (2005) u.a. aus den Innauen bei Rosenheim
      (RO), dem Waldgebiet nördlich von Weihenlinden (RO) und dem Egerndacher
      Filz (TS). Den nicht wenigen Beobachtungen der letzten 
      Jahre zufolge scheint der Bestand des Kleinen Schillerfalters in 
      Oberbayern derzeit vielleicht sogar eher zu- als abzunehmen.
 
 RL D: 3     RL By: V
 
        
          
            | Flugzeit: |  08.06. (2003) | -  |  12.08.
              (1995) |  
            | Höhenverbreitung: |   | -  | 700 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 62 |  
                       | 14
                       | 30
                       | 6
                       |  
                       |  |  
            | Rang: | 63  (-/-/37/-/-) |  
  Kleiner Schillerfalter
 Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
 
       Kleiner Schillerfalter, Männchen
 Garching, Isarauen (M-L), 28.06.1986
  
        
       | 
      
        Kleiner Schillerfalter,
      Raupe auf Zitterpappel
 Sachsenkam, Kirchseefilze (TÖL), 31.05.1992
 
      
       Kleiner Schillerfalter
 Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
 
       
 
  Kleiner Schillerfalter
 Blütenbesuch auf Wiesenbärenklau
 Fischerhäuser, Isarauen (M-L), 05.07.1994
 | 
  
    | 
      
   Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)
 Jachenau (TÖL), 13.07.1996
 
      
       Limenitis camilla
 Lechauen bei Langweid (Schwaben), 28.06.2002
 
      
       Puppe des Kleinen Eisvogel an Roter Heckenkirsche
 Freilandfund
 Langweid, Lechauen (Schwaben), 14.06.2002
 
        | 
  Kleiner
      Eisvogel (Limenitis camilla) auf Roter Heckenkirsche
 Oberschleißheim,  Korbinianiwald
      (M-L), 30.06.1993
 
 Limenitis camilla (Kleiner Eisvogel)Weit verbreitet, Schwerpunkt im
      Voralpinen Hügel- und Moorland. Obere
      Höhengrenze
      bereits bei etwa 800m.  Im nördlichen und östlichen Oberbayern
      offenbar deutlich seltener. Besiedelt laubholzreiche Wälder, die Raupe frisst
      ausschließlich an schattig stehenden Büschen der Roten Heckenkirsche. Überwinterung im Hibernaculum. Falterstadium Juni, Juli.
 Die Art bevorzugt zur Nahrungsaufnahme
      Tier-Exkremente (Fuchs- und Hundekot, Pferdeäpfel etc.), Kadaver und
      feuchte Wegstellen. Blütenbesuche konnten an Doldenblütlern,
      Skabiosen-Flockenblume, Waldrebe und Wasserdost beobachtet werden. Aufgrund der Lebensraumansprüche geringe Gefährdung.
 
 RL D: 3     RL By: V
 
 Ähnliche Art: Blauschwarzer Eisvogel. Dieser hat auf den Hinterflügeln
      nur eine Reihe dunkler Punkte (camilla zwei); reducta kommt aktuell in
      Oberbayern nicht mehr vor.
 
        
          
            | Flugzeit: |  11.06. (2003) | -  |  21.08.
              (1997) |  
            | Höhenverbreitung: |   | -  | 800 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 80 | 10
                       | 27
                       | 22
                       | 6
                       | 4
                       |  |  
            | Rang: | 56  (-/-/45/-/-) |   Verbreitung des Kleinen Eisvogels in Oberbayern
 
   | 
  
    | Limenitis
      populi (Großer Eisvogel) Größte einheimische Tagfalterart. Hält sich, mehr noch als 
      die Schillerfalter, überwiegend im Kronenbereich der Wälder auf. Keine 
      eigenen Beobachtungen aus Oberbayern. Sehr wenige aktuelle Funde. Frühere Vorkommen z.B. im Bereich der südlichen 
      Münchener Ebene konnten bisher aktuell nicht
      bestätigt werden. Wie weitere Arten mit kontinentaler Hauptverbreitung
      auch in anderen Regionen Deutschlands auffallend rückläufig.
 Die Raupen
      leben insbesondere an Zitterpappeln. 
 An folgenden früheren Fundorten konnte die Art seit 1960 u.a. nicht
      mehr nachgewiesen werden: Isen (Korb; Osthelder, 1925), Gauting (e.l.; 
      Osthelder;
      ZSM),
      Großhesselohe (Kranz, 1860; Hansum; Osthelder, 1925), Deisenhofen (Hansum, 
      in Osthelder, 1925; Daniel, 29.06.1924; ZSM; Wolfsberger, 30.06.1938; ZSM),
      Mühlthal im Isartal (Hesse, 05.06.1943, ZSM), Gleißental (Pfeiffer,
      17.06.1917; ZSM), Mooseurach (Dannehl, 1920), Mangfalltal (Wolfsberger,  ZSM) und Fletzen (Dannehl, 1920).
 
 RL D: 2     RL By: 2 (T/S und Av/A: G)
 |  
       
      
       Großer Eisvogel, Männchen, Ober- und Unterseite
 Steigerwald (Mittelfranken), 07.06.1997
 
 
   
   | 
  
    | 
  Blauschwarzer Eisvogel, Männchen
 Pag, Novalja (Kroatien), 07.08.2000
 
  Limenitis reducta (Blauschwarzer Eisvogel)Der attraktive Schmetterling 
      scheint sich so langsam aus
      Deutschland zu verabschieden, letzte "Zuckungen" in der
      Schwäbischen Alb und am Oberrhein (J. Hensle). Ähnlich wie bei Colias 
      myrmidone oder Limenitis populi ist der  Rückgang durch Lebensraumveränderungen allein nicht zu
      erklären.
 Nach Osthelder (1925) war er "nur im
      südlichen Teil des Gebiets...etwa von München...südlich, im Flachland
      sehr zerstreut, in den Gebirgstälern öfter" anzutreffen. Folgende Fundorte 
      werden in Osthelder (1925) aus Oberbayern genannt: Isartal bei 
      Großhesselohe und Pullach, Gleißental, Starnberg, Wasserburg am Inn, 
      Murnau, Kochel, Oberammergau, Raithen, Unterwössen und Nussdorf am Inn.
 Auch wenn es verwundert, daß in der ZSM (von einem Ex., das mit Gleißental 
      beschriftet ist, abgesehen) Belegtiere dazu fehlen und in der damaligen 
      Nomenklatur mit Limenitis camilla  
      die heutige Limenitis reducta benannt wurde, so sollten doch die Fundortangaben, die sich  sowohl bei Osthelder 
      (1925) als auch bei Kranz (1860) finden eindeutig auf Limenitis reducta 
      beziehen und darauf hinweisen, daß diese Art früher im südlichen 
      Oberbayern vorkam.
 Raupe an besonnten Büschen der Roten
      Heckenkirsche.
 
 RL D: 2     RL By: D (T/S und Av/A -)
 Hier wurde die ältere Literatur offensichtlich nicht berücksichtigt 
      (Einstufung bei T/S und Av/A unzutreffend)
 
  Blauschwarzer Eisvogel auf Eryngium
 Velika Paklenica (Kroatien), 09.08.2000
   | 
  Blauschwarzer Eisvogel
 Pag, Novalja (Kroatien), 07.08.2000
 
       Gleißental bei
      Deisenhofen  (M-L)
 Ehemaliger Flugort von
      u.a. Großem und Blauschwarzem Eisvogel,
 desweiteren Colias myrmidone
      und Polyommatus dorylas.
 Aktuell noch u.a. Baumweißling und Trauermantel.
 Ein ehemals an den Hängen teilweise
      aufgelichtetes, geologisch hochinteressantes Trockental, wie so vieles zum
      Dunkelwald verkommen.
     | 
  
    |   
  Trauermantel
 Lechauen bei Kinsau zwischen Staustufe 8 und 9 (LL), 16.03.2007
   Nymphalis antiopa (Trauermantel)Der Trauermantel hat seinen
      Verbreitungsschwerpunkt im Alpenraum. Im Vorland insbesondere in montan
      getönten, waldreichen Gebieten angetroffen, des weiteren im Fränkischen
      Jura (überall durchwegs Einzelbeobachtungen). Ansonsten wenige Einzelfunde wohl nicht bodenständiger Tiere. Die
      Art überwintert im Falterstadium, die Raupen leben u.a. auf schattig
      stehenden Salweiden. Dementsprechend geringe Gefährdung. Nahrungsaufnahme konnte bisher lediglich an Fallobst
      beobachtet werden.
 
 Die bisher früheste Beobachtung vom 24.04. (2001) wurde 2007 um mehr als 
      einen Monat unterboten (siehe Bild rechts)!
 
 RL D: V     RL By: V
   Verbreitung des Trauermantels in Oberbayern
 (rot: eigene Beobachtungen)
 
 
        
          
            | Flugzeit: |  16.03. (2007) | 
              -  | 17.09. (1989) |  
            | 
              Höhenverbreitung: |   | 
              -  | 900 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 44 | 13
                       | 14
                       | 10
                       |  
                       | 1
                       |  |  
            | Rang: | 76 |  |  
       
      
       Trauermantel
 Andechs, 
      Erlinger Torfstiche (STA), 03.04.1997
 
      
       Trauermantel
 München-Feldmoching, Schwarzhölzl (M), 01.05.1996
 
     
    
     Raupen des Trauermantels auf einer Salweide
 Zillertaler Alpen, Zemmgrund, etwa 1400m (Nordtirol), 16.07.2006
 Foto: Martina Katholnig
 
     
     | 
  
    |     
       Großer
      Fuchs (Nymphalis polychloros)
 Andechs, 
      Erlinger Torfstiche (STA), 10.04.1992
 
      
       Raupe des Großen Fuchses auf unbestimmter Weide
 südlicher
      Steigerwald (Mittelfranken), 07.06.1997
 
 
   Nymphalis polychloros
 Geisenfeld, Nöttinger Heide (PAF), 07.04.2006
     |   
      
       frisch geschlüpftes Männchen vom Großen Fuchs
 Steinbergalm, etwa 950m (TS), 18.07.2006
 
 Nymphalis
      polychloros (Großer Fuchs)
 Der Große Fuchs wurde in Oberbayern jahrzehntelang nur 
      noch sehr selten beobachtet. Die Gründe
      dafür sind unklar. Lediglich drei
      eigenen Beobachtungen im Zeitraum 1984 - 2005 stehen bisher etwa 30 Beobachtungen
      in 2006 und 2007 gegenüber. Offenbar ist sein Bestand (wie auch in Nordbayern und
      Baden-Württemberg) auch in Oberbayern wieder deutlich im Zunehmen.
 Funde vor 2006:  Obstgarten in Eisenhofen bei Dachau (11.03.1990), 
      ehemaliges Torfstichgebiet bei Andechs (10.04.1992) und Lenggries 
      (31.07.2004).
 Aktuelle Beobachtungen: April 2006: Donauauen bei Neuburg (ND) und
      Ingolstadt (IN), Nöttinger Heide bei Geisenfeld (PAF), Pfünzer Forst (EI) und Gaymoos bei
      Mettenheim (MÜ); Juli 2006: Rotter Forst (RO), Steinbergalm, etwa 950m (TS) 
      und Anlautertal bei Titting (EI); März 2007: M-Feldmoching, Schwarzhölzl (M), Isarauen bei Ismaning (M-L), 
      Mallertshofer Holz, Korbinianiwald und Schweizerholz bei Oberschleißheim (M-L), Feilenforst bei Geisenfeld 
      (PAF), Wettstetten, Waldrand (EI), Böhmfelder Forst (EI), Reisberg bei 
      Gaimersheim (EI) und Lechauen bei Kinsau (LL).
 Obere Höhengrenze unbekannt, wohl bereits bei etwa 800m Höhe. Falter 
      überwintern, Raupe u.a. an Salweiden, Ulmen
      und Obstbäumen. Wanderfalter, gerne in Auwäldern.
 
 Flugzeit: 06.03. (2007) - 31.07. (2004)
 Verbreitung: Anzahl MTB-Qu. Ges 30, BA 2, AV 5, T/S 16, FA 5
 
 RL D: 3     RL By: 3
 Einstufung in der Rote Liste nach aktuell deutlich positiver 
      Bestandsentwicklung völlig unpassend. Aufgrund der Lebensraumansprüche 
      generell geringe Gefährdung.
 
 Nachsuche auf der Münchener Ebene wäre z.B. in folgenden Gebieten sinnvoll 
      und wünschenswert:  Freisinger Moos, Isarauen bei Achering, Fussbergmoos, Amperauen bei Günding, Zengermoos, 
      Isarauen bei Freimann, Truderinger Wald und Kreuzlinger Forst (ehem. Pionierübungsgelände).
 
      
       Großer Fuchs
 München,
      
      Schwarzhölzl (M), 06.03.2007
   | 
  
    |   
      
       Tagpfauenauge (Inachis
      io), Blütenbesuch auf Wasserdost
 Oberschleißheim, 
      Torfeinfang (M-L), 05.08.1986
 
 Inachis io (Tagpfauenauge)
 Das Tagpfauenauge zählt neben dem
      Kleinen Fuchs, dem Kleinen Kohlweißling und dem Rapsweißling heutzutage zu den häufigsten
      Tagfalterarten und kommt von der Altmühl bis in die Hochlagen der Alpen
      überall vor. Es profitiert von der Gülle-Landwirtschaft und der
      vielerorts zu hohen Stickstoffbelastung der Umwelt. Eine der letzten Arten,
      die in den weite Teile Oberbayerns dominierenden ausgeräumten
      Agrarwüsten noch anzutreffen ist. Aufgrund ihrer hohen Mobilität können
      sie auch in  Siedlungsgebieten beobachtet werden. Die Häufigkeit
      schwankt jedoch jahrweise stärker.  So
      2004 und 2005 evtl. als Folge des Hitzesommers 2003 etwas seltener, 2006 
      wieder deutliche Zunahme.
 Die Falter
      überwintern, eine Eiablagebeobachtung an Brennnessel vom 21.07.1994. Blütenbesuche
      im Gebirgsbereich mehrfach in Anzahl an Allermannsharnisch und der
      Alpen-Kratzdistel. Beliebteste Nektarpflanze im Flachland ist der
      Wasserdost, das Schmetterlingswirtshaus im Walde.
 
        
          
            | Flugzeit: |  18.02.
              (1990) | -  |  27.10. (2006) |  
            | Höhenverbreitung: |   | -  | 2050 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 285 | 43
                       | 72
                       | 69
                       | 48
                       | 16
                       |  |  
            | Rang: | 8  (24/9/11/3/19) |   
      
        Eigelege des Tagpfauenauges
 an der Blattunterseite von Brennnessel
 Palzing, Amperaue (FS), 21.07.1994
 
      
       Raupen vom Tagpfauenauge an Brennessel
 München, Schwarzhölzl (M), 27.05.2007
 
 
 | 
      
 
   Raupen des Tagpfauenauges
 Garching, Schleißheimer Kanal (M-L), 06.1986
 
        
      
       Oberdingermoos (ED)
 Lebensraum des Tagpfauenauges
 Völlig überdüngter Teil des Erdinger
      Mooses. Ehemaliges Torfstichgebiet. 1992 zum Naturschutzgebiet (NSG =
      Notstandsgebiet ?) erklärt. Sämtliche Pfeifengras-Streuwiesen wurden in
      den vergangenen Jahrzehnten sukzessive zu insgesamt mehrere Dutzend Hektar
      umfassende stinkende Jagdfutterstellen. 1995 waren immerhin noch drei als eutrophierte Pfeifengraswiesenparzellen anzusprechende Reste (mit stark
      bedrohten Pflanzen wie der Labkrautblättrigen Wiesenraute und dem Wohlriechendem Lauch) vorhanden, die
      durch weitere Ablagerungen zwischenzeitlich zu Goldrutenreinbeständen
      verkamen.
      Seinerzeit vergaß auch das Blaukernauge noch auszusterben. Heutzutage
      Massenbestände der Kanadischen Goldrute, des kaukasischen Riesenbärenklaus, von Brennnessel, Taubnessel 
      oder Holunder.
 Und mit den Massenbeständen an Brennnesseln
 nahmen Tagpfauenaugen, Admirale und Landkärtchen deutlich zu.
 Wie auch an vielen anderen Orten:
      Einfalt statt Vielfalt. Häufige Allerweltsarten statt bedrohter
      Spezialisten.
 
      
       Tagpfauenaugengetümmel an Astern im (außer Wanderfalter)
 praktisch tagfalterfreien Donaumoos (ND), 15.10.2000
  
       | 
  
    | 
      
 
      
       Kleiner Fuchs
 Brunnenkopf, 1600m (GAP), 02.07.2006
 
        Verbreitung des Kleinen Fuchses in Oberbayern
 (rot: eigene Beobachtungen)
 
      
       Kleiner Fuchs
 Moosburg an der Isar (FS), 22.06.2006
 
      
       Raupe vom Kleinen Fuchs
 Spitzsteinhaus, etwa 1200m (RO), 24.06.2006
  
 Lebensraum des Kleinen Fuchses,
 eine wilde Mülldeponie im geschützten Landschaftsbestandteil
 bei Aschheim-Dornach (M-L)
   |       Kleiner Fuchs
 München,
      Allacher Lohwald (M), 01.06.1985
 
 Aglais urticae (Kleiner Fuchs)
 Ganz Oberbayern, häufig und überall, 
      zahlreich selbst in den Hochlagen der Alpen. Etwas seltener im
      nördlichen Oberbayern. Wenig standorttreu und deshalb auch in Siedlungsgebieten anzutreffen. Profitiert wie das Tagpfauenauge
      von der heutigen Stickstoffbelastung infolge der "modernen"
      Landwirtschaft. Im Gebirge typisch für Lägerfluren im Umfeld der Almen. Zwei
      Generationen pro Jahr. Überwintert als Falter. Eine Eiablagebeobachtung
      an Brennnessel vom 23.04.1999 an einem besonnten, durch angrenzenden
      Maisacker eutrophierten Waldrand. Des weiteren mehrere Raupenfunde und ein
      Puppenfund vom Juni 1986. Besonders breites Nahrungsspektrum, von Weidenkätzchen
      im Frühjahr bis zu den Silberdisteln im Herbst, im Alpenraum oft in
      großer Zahl auf der Alpen-Kratzdistel (Cirsium spinosissimum).
 
 Späteste Beobachtung eines aktiven Falters vor 2006 vom 15.10. (2000)
 
        
          
            | Flugzeit: | 16.02. (1998) | 
              -  |  19.11. (2006) |  
            | 
              Höhenverbreitung: |   | 
              -  | 2384 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 290 | 64
                       | 82
                       | 73
                       | 24
                       | 14
                       |  |  
            | Rang: | 6  (1/6/9/19/22) |  
      
       Kleiner Fuchs
 Tuntenhausen, Thanner Filz (RO), 20.06.2006
 
 
  Raupe des Kleinen Fuchses
 Aschheim, Birkenhof (M-L), Mai 1986
 
      
       In den Alpen bei Bergtouren nicht wegzudenken,
 hier ein Kl. Fuchs auf Silberdistel
 unterhalb des Heimgarten-Gipfels (TÖL), 03.10.1987
 
        | 
  
    | 
  ' C-Falter (Polygonia c-album),
 Blütenbesuch an Acker-Kratzdistel
 Oberschleißheim, Schweizerholz
      (M-L), 10.08.1987
 
 Polygonia c-album (C-Falter)In Oberbayern in weitester Verbreitung,
      selbst in den Landkreisen DAH, ED, MÜ und im  Stadtgebiet RO wohl noch flächendeckend zu finden.
      Häufigkeit jedoch jahrweise stärker schwankend. Schwerpunkt in den Flussauen. Eiablagebeobachtungen vom
      04.05.1996 und 24.04.2006 an Brennnessel. Die Raupe lebt auch an z.B. Salweiden und Ulmen,
      Überwinterung im Falterstadium. Blütenbesuche sind eher selten, beobachtet v.a. 
      an blühenden Weiden, auf Wasserdost, Weidenblättrigem Ochsenauge und Wasserminze, ein
      Falter des weiteren rüsselnd an einer toten Maus. 2006 und im Frühjahr 
      2007 auffallend häufig.
 Letzte Beobachtung in einem Kalenderjahr vor 2006 war der 05.10. (1991).
 
        
          
            | Flugzeit: |  21.02. 
              (1998/2007) | -  | 27.10. 
              (2006) |  
            | Höhenverbreitung: |   | -  | 2050 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 218 | 34
                       | 45
                       | 50
                       | 30
                       | 17
                       |  |  
            | Rang: | 20 
              (34/28/23/13/14) |  
      
       C-Falter, Puppe
 Purbach, Angergraben (Burgenland), 29.05.1996
 
 
   
 C-Falter, Unterseite mit weißem C
 Garching, Isarauen (M-L), 07.1986
 
 |   
      
       C-Falter an Kot mitten auf der Straße
 Wachenzell (EI), 09.07.2006
 
       
      
       C-Falter
 Schliersee (MB), 30.09.2006
 
      
       C-Falter in Sonnenblume rüsselnd
 Eching, Echinger Lohe (FS), 09.1984
     | 
  
    | 
      
       Admiral, Raupe
 München, 
      Gleisdreieck Ost (M), 03.09.2006
 
      
       Admiral
 Oberammergau (GAP), 15.10.2006
 
       Admiral (Vanessa atalanta)
 Blütenbesuch an Wasserdost
 München, 
      Schwarzhölzl (M), 15.08.1992
 
      
       Admiral, Raupe
 München, Schwarzhölzl (M), 27.05.2007
   | 
 
 
      
       Admiral
 Oberschleißheim, 
      Korbinianiwald (M-L), 18.07.2006
 
 
      
      Vanessa atalanta 
      (Admiral)
 Wanderfalter. Regelmäßig aus dem Süden 
      einfliegend, gewöhnlich im Juni, frühe Beobachtungen offenbar überwinternder
      Tiere im April 1993 sowie im März und April 1998. Am häufigsten im
      Spätsommer. Sowohl im Offenland,
      z.B. in degradierten Mooren, als auch in den Wäldern (v.a. Auen). Raupe
      an Brennnesseln. Die Falter saugen sehr gerne an Wasserdost und Fallobst.
 Im milden Winter 2006/07 etliche Nachweise überwinternder Tiere.
 
 Nachweise pro Jahr aus Oberbayern:
      1990/5  1991/6  1992/25  1993/14  1994/28 
      1995/26  1996/11  1997/28  1998/47  1999/23  2000/41 
      2001/75  2002/41  2003/93  2004/27  2005/91
 
 Die früheste Beobachtung vor dem extrem milden "Winter" 2006 / 2007 
      stammte vom 28.03. (1998), die späteste vom 03.11. (1994)
 
        
          
            | Flugzeit: |  16.02. (2007) | 
              -  | 08.12. (2006) |  
            | 
              Höhenverbreitung: |   | 
              -  | 2384 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 243 | 53
                       | 66
                       | 69
                       | 28
                       | 7
                       |  |  
            | 
              Rang: | 
              13  (7/15/11/15/-) |  
       Admiral
 Eching, Echinger Lohe (FS), 09.1984
   | 
  
    | 
        
        
      
       Distelfalter
 Friedergries (GAP), 09.09.2006
 
 
      
      Vanessa cardui 
      (Distelfalter)
 Wanderfalter. Regelmäßig aus dem Süden
      einfliegend. 1988 und 1998 bereits Ende April erste einfliegende Falter. 2003 Mitte Mai bis Mitte Juni extrem
      zahlreicher Ein- und Durchflug. 2005 kaum beobachtet. 2006 wiederum extrem 
      zahlreicher Ein- und Durchflug, erste Sichtung am 06.05. bei Eching. Am 
      19.05.2006 dann extrem starker Ein- und Durchflug Rtg. NNO im Raum Bad 
      Aibling (RO), ebenso am 22.-24.05.2006 im Raum München (Rtg. NNO, wiederum 
      mehrere Hundert Falter).
 Im Oktober 
      2006 Beobachtungen frisch geschlüpfter Falter, ebenso Raupenfunde. Nutzt sowohl als Raupe als auch im
      Falterstadium ein breites Pflanzenspektrum, bevorzugt Disteln,
      Flockenblumen und Natternkopf.
 
 Der 11.07.2006 (München, Theresienwiese):
 In gesamt 2 Stunden mal stärkerer, mal schwacher relativ bodennaher und 
      unterschiedlich zügiger Durchflug nach W bzw. WSW, insgesamt zwischen 13 
      und 15 Uhr über 150 (eher 200) Falter (in einer Viertelstunde max. 29). 
      Durchwegs frisch, soweit erkennbar, auch Gegenverkehr (etwa 20 nach O). 
      Durchwegs zielstrebig, alle von der Innenstadt kommend über die 
      Oktoberfestwiese fliegend, die kleine Böschung erklimmend, durch die 
      Linden durch oder darüber hinweg und dann weiter über die heutige ehem. 
      Messestadt, alle in die selbe Richtung (mehr WSW als W). Beim 
      anschließenden Gang über die Theresienwiese etliche weitere Falter auf den 
      Schotterflächen. Die Festwiese wird gesäumt von mehreren Hundert 
      Lindenbäumen. Es fand sich kaum einer ohne Distelfalter, max. zählte ich 
      an einer einzigen Linde über 20 Falter. Ergibt insgesamt irgendwas 
      jenseits der 500 oder 1000, durchwegs frisch...
 
 Nachweise pro Jahr aus Oberbayern:
      1990/7  1991/7  1992/32  1993/3  1994/27 
      1995/57  1996/83  1997/3  1998/31  1999/21  2000/33 
      2001/43  2002/55  2003/274  2004/50  2005/7
 
 Die späteste Beobachtung vor dem Herbst 2006 datierte 
      vom 22.09. (1991). Diese 15 Jahre lang haltende Marke wurde 2006 um mehr 
      als einen Monat übertroffen !
 
        
          
            | Flugzeit: |  21.04. (2000) | -  |  26.10. 
              (2006) |  
            | Höhenverbreitung: |   | -  | 2384 |  
            | Verbreitung: | 
                
                  
                    | Ges | BA | AV | SP | UH | FA |  
                    | 250 | 47
                       | 68
                       | 69
                       | 19
                       | 8
                       |  |  
            | Rang: | 15  (13/12/11/23/-) |  |   
       Distelfalter
      (Vanessa cardui)
 Blütenbesuch an Skabiosen-Flockenblume
 Eching,
      
      Garchinger
      Heide (FS), 05.08.1990
 
      
       Distelfalter
 Pähl, Hartkapelle (WM), 07.06.1992
 
      
       Distelfalter an Gelber 
      Skabiose
 Oberschleißheim,
      
      Hochmuttinger Heide (M-L), 13.08.2006
   | 
  
    |   
  Raupen vom Landkärtchen
 an der Blattunterseite von Brennnessel
 Geisenfeld,
      Nöttinger Heide (PAF), 17.06.2006
 
      
       
 Landkärtchen (Araschnia levana),
      Falter der 2. Generation
 Unterschleißheim, Riedmoos (M-L), 13.07.1999
 
      
       
 Landkärtchen
      (Araschnia levana), Zwischenform
 Blütenbesuch auf Wasserdost
 Oberschleißheim, 
      Regattastrecke (M-L), 04.08.1986
 
 
   Weibchen des Landkärtchens bei der
      Eiablage
 an die Blattunterseite einer Brennnessel
 Königsdorf (TÖL), 25.05.1999
   |    Landkärtchen, Weibchen
 Königsdorf (TÖL), 25.05.1999
 Araschnia levana (Landkärtchen)
 
 In weitester Verbreitung, eine der häufigsten
      Tagfalterarten Oberbayerns. In degradierten Mooren, z.B. im Dachauer und
      Erdinger Moos, oft in großer Anzahl infolge der starken Nährstoffbelastung
      durch die Landwirtschaft oder auch Jagd-Futterstellen. Im Alpenraum deutlich
      seltener, dort weitgehend auf die Tallagen beschränkt. Zwei Generationen pro Jahr, 
      April - Mai und wieder im Juli - August. Eifunde am 17.07.1994, Eiablagebeobachtungen vom 09.06.1997 und 25.05.1999, an Brennnessel. Die
      Falter der 1. Generation besuchen u.a. Schlehen-, Berberitze-,
      Traubenkirsche- und Weißdornblüten, die 2. Gen. Wasserdost und Majoran.
      Im Hochsommer gerne an feuchten Wegstellen und Tier-Exkrementen.
 
 Flugzeit: 31.03. (1998) - 21.09. (1991)
 Höhenverbreitung: bis 1813m
 Verbreitung: Anz MTB-Qu. Ges 245, BA 13, AV 70, SP 74, UH 48, FA 20
 Rang: 9 (-/10/7/3/9)
 
      
       
 Raupen vom Landkärtchen
 Hexenagger, Wacholdertal, eutrophierter Hangfuß (EI), 09.09.2006
 
 
  
      
       Landkärtchen in Massen
 Pfaffinger Filz (RO), 14.07.2006
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